Die Kluft zwischen Wasserbedarf und Wasserverfügbarkeit
Im gleichen Maße, wie sich die Kluft zwischen Wasserverfügbarkeit und Wasserbedarf weiter vergrößert, wächst auch die Konkurrenz der einzelnen Wassernutzer um die knappe Ressource. Landwirte leiden unter der ständigen Unsicherheit und fragen sich: „Wann kommt die nächste Dürre? Werde ich genug Wasser für meine Felder haben? Werde ich meine Familie ernähren können?“ Auch die Wasserversorgung der Industrie, der Betriebe und der Haushalte ist gefährdet. Bis heute sind die industriellen Unternehmen im Einzugsgebiet von Frischwasserressourcen abhängig, die sie für verschiedenste Zwecke einsetzen, und mit anhaltendem Wirtschaftswachstum steigt folglich auch der Wasserbedarf. Nicht zuletzt ist der Zayandeh Rud die wichtigste Quelle für die Trinkwasserversorgung in der Region.
Das Verschwinden des Leben spendenden Flusses ist eine Tragödie für die gesamte Region, nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht, sondern vor allem aus sozialen, gesundheitlichen und ökologischen Gesichtspunkten. Diese Situation, die sich über Jahrzehnte entwickelt hat, wird jedoch nicht über Nacht gelöst werden können. Aber es lohnt sich, beharrlich alle Interessenvertreter und Betroffenen zu einer nachhaltigen Wasserbewirtschaftung zu ermuntern. Es gibt viele gute Beispiele für erfolgreiche Zusammenarbeit verschiedener Stakeholder, sogar über Grenzen hinweg, wie etwa die Internationale Kommission zum Schutz des Rheins.
Ein Konzept für eine nachhaltige und integrierte Bewirtschaftung des Zayandeh Rud ist dafür eine entscheidende Komponente. Die natürliche Schönheit der Region, ihre biologische Vielfalt und nicht zuletzt mehr als 4,3 Millionen können von wirksamen Maßnahmen profitieren. In dieser Hinsicht steht der Zayandeh Rud stellvertretend für die Misere der Menschen und der Umwelt, nicht nur im Iran, sondern auf der ganzen Welt in Regionen, die von trockenem Klima und Wassermangel beherrscht werden.