Möglichkeiten für die landwirtschaftliche Transformation
Arbeitspaket: Partizipative Strategieentwicklung für eine Transformation der Landwirtschaft
Herausforderung
Die Landwirtschaft bildet die Lebensgrundlage für mehr als eine Million Menschen im Einzugsgebiet. Ohne ihr Zutun werden die Bemühungen für eine effizientere Wassernutzung wenig befriedigende Ergebnisse hervorbringen. Örtliche Bauern und ihre Vertreter werden daher aktiv in die Entwicklung von Strategien für eine verbesserte Landnutzung einbezogen.
Projektansatz
Mehrere Workshops werden mit lokal angepassten Formen bewährter Methoden durchgeführt, etwa in Form von Planungszellen oder SWOT- und TOWS-Analysen. Eine Planungszelle ist eine Gruppe von willkürlich ausgewählten Personen, die von einem bestimmten Problem betroffen sind. Externe Experten geben inhaltlichen Input zu diesem Problem aus gegensätzlichen Perspektiven. Die Teilnehmer diskutieren in Kleingruppen und einigen sich auf ihre wichtigsten Empfehlungen. Die Mitglieder einer Kleingruppe wechseln im Lauf des Workshops ständig, um Meinungsführerschaft zu vermeiden. Die Ergebnisse werden später in einem ‚Bürgergutachten‘ zusammengefasst. Bei der SWOT-Analyse geht es darum, interne Stärken und Schwächen sowie externe Chancen und Gefahren hinsichtlich spezifischer möglicher Maßnahmen zu identifizieren. In der TOWS-Analyse werden aus den Ergebnissen dann Strategieelemente für deren Implementierung entwickelt.
Im ersten Planungszellen-Workshop im Dezember 2016 in Isfahan haben rund 75 Landwirte aus dem gesamten Einzugsgebiet Empfehlungen für machbare Alternativen in der Landwirtschaft erarbeitet. Die Themen waren zuvor mit den iranischen Partnern definiert worden. Sie beinhalteten Maßnahmen zur Steigerung der Wasserproduktivität (mehr Rial Ertrag pro Liter Wasser) und der Pflanzenproduktivität (mehr kg Ernteertrag pro Liter Wasser). Inputs in Form von Vorträgen wurden von Vertretern verschiedener iranischer Institutionen geliefert. Die wichtigsten Kommentare und Empfehlungen werden den Entscheidungsträgern in Form eines schriftlichen Bürgergutachtens überreicht.
Am zweiten Workshop unter Verwendung der SWOT- und TOWS-Analysemethoden sowie der Strategic Pathway Analysis (SPA-Methode) nahmen rund 60 Landwirte, Wissenschaftler und Verwaltungsmitarbeiter teil. An zwei Tagen erarbeiteten sie konkrete Empfehlungen zur strategischen Ausrichtung der landwirtschaftlichen Transformation sowie zu konkreten notwendigen Aktivitäten.
Workshop-Teilnehmer in den Arbeitsgruppen.
Teilnehmer des ersten Planungszellen-Workshops 2016
Positives Wir-Gefühl: Landwirte aus den Provinzen Chaharmahal und Isfahan
Erwartete Ergebnisse
Die Empfehlungen, die während der Workshops erarbeitet wurden, sollen eine gute Grundlage für zukünftige Landnutzungsstrategien und -maßnahmen bieten. Gleichzeitig sollen die Teilnehmer das Know-how über partizipative Methoden, das sie sich angeeignet haben, in künftigen Workshops anwenden.
Ansprechpartner
Lena Horlemann, inter 3, horlemann@inter3.de