Möglichkeiten für die landwirtschaftliche Transformation
Die Landwirtschaft ist mit mehr als 80% der größte Wassernutzer im Zayandeh Rud Einzugsgebiet. Somit leiden besonders die Bauern immer mehr unter den extremen Dürreperioden, in denen sie kaum oder gar kein Wasser für ihre Felder erhalten. Ihre Lebensgrundlage ist stark bedroht. Ein Rückgang der landwirtschaftlichen Flächen führt aber auch zu einer weiteren Ausbreitung der Wüsten. Zudem wirbelt der Wind die trockenen Bodenpartikel mitsamt dem Salz auf und trägt diese in die Stadt hinein.
Maßnahmen zur Verringerung von sozialen und Wassermanagementproblemen wurden in den vergangenen Jahren zumeist ohne eingehende Planung durchgeführt und waren dementsprechend wenig erfolgreich. So sind etwa Kompensationszahlungen für Ernteverluste zwar wichtig aber wenig nachhaltig. Bauern haben daher bereits bei verschiedenen Gelegenheiten akzeptable Lösungen eingefordert. Gleichzeitig berufen sich viele Bauern auf ihre traditionellen Wasserrechte. Vor dem Hintergrund schwindender Wasserressourcen und wachsender Konkurrenz mit anderen Wassernutzern ist es jedoch offensichtlich, dass neue Wege beschritten werden müssen.
Strategien für eine weniger wasserintensive Landwirtschaft
Der Landwirtschaftssektor bildet die entscheidende Variable für einen erfolgreichen IWRM-Prozess, gleichzeitig aber auch die größte Herausforderung. Neue, nachhaltige Strategien sind unabdingbar, um der Situation begrenzter Wasserressourcen gerecht zu werden. Hier kommt die internationale Erfahrung des Projektteams zu Entfaltung: In einer Mischung aus partizipativen Methoden, der probeweisen Anwendung von innovativen Technologien und dem Einsatz eines Computermodells werden zukunftsfähige Strategien entwickelt. Das Ziel ist es, den örtlichen Landwirten eine Zukunftsperspektive aufzuzeigen und weitere Desertifikation zu verhindern.
Bis 2018 sollen die Arbeitspakete “Bürgergutachten für eine partizipative Transformation der Landwirtschaft“ und „Reduzierung des Wasserverbrauchs durch den Einsatz von innovativer Bewässerungs- und Düngetechnologie sowie Bodenzusatzstoffe“ Ergebnisse liefern, die für die Entwicklung von Landnutzungsstrategien genutzt werden können. Diese werden dann in das Arbeitspaket „Das AgroHyd Farm Modell zur Bewertung landwirtschaftlicher Strategien“ einfließen und schließlich Teil des DSS werden.